Warum gibt es in Deutschland kein Straßenessen? Ein Blick auf die Straßenkulturen weltweit
Warum gibt es in Deutschland eigentlich kein Straßenessen, fragt man sich manchmal, wenn man die Straßenmärkte in Asien besucht. Während in Ländern wie Japan, China und Südkorea das Straßenessen ein wahres Fest der Sinne darstellt, ist in Deutschland eher der Bratwurststand auf dem Weihnachtsmarkt das Nonplusultra der mobilen Küche. Aber was steckt dahinter? Warum hat das Straßenessen in Deutschland nicht denselben Stellenwert wie in vielen asiatischen Ländern?
Straßenessen in Asien: Ein kulinarisches Paradies
Die Straßenessenszenen in Asien sind einfach überwältigend. In Japan findet man alles von Okonomiyaki, einem herzhaften Pfannkuchen, über Takoyaki, die mit Oktopus gefüllten Teigbällchen, bis hin zu Taiyaki, einem Waffelgebäck in Form eines Fisches. An jeder Ecke duftet es nach köstlichen Speisen, die schnell und günstig zubereitet werden.
In China verbreitet sich der Duft von gebratenen Dumplings, Fleischspießen und knusprigen Peking-Ente-Sandwiches über die Straßenmärkte. Überall ist es laut, lebendig und voller Geschmack.
In Südkorea locken Hotteok (süße Pfannkuchen) und Tteokbokki (scharfe Reiskuchen) die Straßenbummelnden an. Und natürlich darf auch das allgegenwärtige Kimchi nicht fehlen. Es gibt fast nichts, das nicht in der Straßenküche zubereitet wird – von herzhaft bis süß, von deftig bis frisch!
Warum gibt es Straßenessen in Deutschland nicht so häufig?
Wenn man sich nun die Straßenessenskultur in Deutschland ansieht, stellt man schnell fest, dass sie nicht denselben Stellenwert hat wie in Asien. Natürlich gibt es hier und da einen Döner oder eine Currywurst, aber diese Angebote sind eher Ausnahmen. Warum ist das so?
Die Antwort liegt zum einen in der deutschen Esskultur. In Deutschland ist man eher daran gewöhnt, das Essen gemütlich im Restaurant oder Café zu genießen, während in Asien das schnelle Essen auf der Straße zum alltäglichen Erlebnis gehört. Die Deutschen zelebrieren das Essen gerne und nehmen sich dafür Zeit – das Straßenessen als schnelle Zwischenmahlzeit ist nicht so tief verwurzelt.
Ein weiterer Faktor ist die Strenge der Hygieneverordnungen in Deutschland. Während in vielen asiatischen Ländern Straßenhändler mit einfachen Grills und Verkaufsständen ihr Essen anbieten, braucht man in Deutschland fast einen Doktortitel in Lebensmittelsicherheit, um eine Bratwurst zu verkaufen. Diese Vorschriften sorgen dafür, dass es wesentlich schwieriger und aufwendiger ist, Straßenessen in Deutschland anzubieten.
Die Idee des "fasten" Essens in Asien vs. Deutschland
In Asien ist es ganz normal, schnell etwas zu essen und dann weiterzuziehen – die Straßenmärkte bieten die Möglichkeit, unterwegs zu naschen, ohne lange anzuhalten. In Deutschland hingegen geht man eher ins Café oder Restaurant, um sich Zeit zu nehmen, zu entspannen und zu genießen. Straßenessen? Das bleibt hier eher ein Snack für zwischendurch.
Wird Straßenessen in Deutschland bald populärer?
Die Antwort lautet vielleicht: Ja! Es gibt immer mehr Food-Trucks, die mobile Gourmet-Gerichte anbieten, und auch die street food-Kultur wächst langsam. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis Deutschland das Straßenessen genauso liebt wie die Chinesen ihre gebratenen Teigtaschen oder die Koreaner ihren Tteokbokki!
Bis dahin können wir es einfach genießen, unser Biergarten-Feeling zu erleben und die traditionellen deutschen Gerichte in Ruhe zu genießen. Und wer weiß? Vielleicht gibt es in der Zukunft auch auf den Straßen Deutschlands mehr kulinarische Vielfalt.
